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Teil III - Abschnitt 15 - Besessenheit oder Verbundenheit

Buber setzt sich zunächst beispielhaft mit der Behauptung auseinander, jeder Mensch glaube entweder an Gott oder Götzen.

Wenn ich das richtig erinnere, gibt es weiterhin keine Definition von Gott (die ewige Verbundenheit, das ewige Du). Entsprechend nähert sich dieser Abschnitt wieder von einer anderen Seite an: Was ist Glauben, und hier speziell: kann es Götzenglauben geben ?

Buber widerspricht vehement und erklärt Besessenheit und Besitzen stünden auf der einen Seite (der des ES), während Verbundenheit auf der anderen Seite stünde. Der Glaube sei Verbundenheit. Besessenheit bzw. Besitzen von Götzen könne aber nicht „alternativ“ durch Verbundenheit ersetzt werden. Dabei stünde nämlich nicht der Wechsel eines Objekts gegen das andere zur Disposition. Es geht nicht um die Änderung des Ziels, sondern die Änderung der Bewegungsart.

Vielleicht hinkt dieses Bild, denn Bewegungsarten, wie gehen, springen, fahren, fliegen können einander doch ersetzen. Ich glaube, es geht eher um die Änderung des Lebensmodus, etwa so radikal wie von anaerob zu aerob. Sicher kann man beide Lebensweisen als Leben bezeichnen. Beide eröffnen auch Möglichkeiten je eigener Art, sie sind aber wirklich nicht austauschbar.

Vergötzt werden die endlich Güter, meint Buber am Rande – ein Hinweis für die Nachhaltigkeitsdebatte. Und er deutet an, dass das Du inter der Es-Welt immer wieder durchscheint. Ich glaube also, es ist vielleicht nicht nur die Umkehr, sondern vielleicht auch gerade die Endlichkeit der Götzen, die doch zum Durchbruch zu nachhaltigeren Ressourcen, zu Gott, zum Du verhelfen kann: statt Umkehr der Durchbruch. Eine optimistische Anmerkung zur Zeit ?

Natürlich bedeutet es nichts, welchen Namen der Besessene anruft. Insofern ist es auch eine zutiefst menschliche Kategorie von Lästerung zu sprechen, wenn der Name dann der (einer der ?) Gottes ist. Wahrscheinlich wäre danach doch die meiste Rede von Gott Lästerung. Diese Reden ändern jedoch nichts an der Qualität Gottes und unserer Verbundenheit bzw. unserem Mangel.

Schließlich Geld, „das leibhafte Unwesen,“ also wohl die Unverbundenheit schlechthin, als die Vergegenständlichung des Besitzens und des Es. Buber sagt ja an anderer Stelle, es sei im Grunde nichts gegen das ES einzuwenden, es habe nur allzu weit das DU verdrängt. Eine Assoziation von mir zum Thema Geld an dieser Stelle: Geld ist vielleicht eher aufgeschobenes Leben, eingefrorenes Wesen und Wirken. Es kann aus einem Überfluss entstehen (ich brauche gerade nicht soviel Leben und Wirken, ich werde es später wirken lassen), oder einer Kargheit (es soll jetzt und hier nicht wirken, vielleicht gar nicht). Es darf aber keinen Dauerzustand im Eis geben: Geld sollte also schnellstens in neue Wirkkreise zurückgeführt werden. Geld ist zur Vereinfachung des Ringtauschs entstanden – da sollte es auch bleiben oder zurückkehren.

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