Buber und Freunde


Buber , Martin
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Muth, Cornelia
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Teil I Abschnitt 22 - Es hat sich ausgewirkt !

Wunderbar, sich diese Wortkombination auf der Zunge zergehen zu lassen: wenn Beziehung sich ausgewirkt hat, wird das DU zum Er/Sie/Es. Und es läßt sich überhaupt nicht vermeiden, dass sich Beziehung „auswirkt." Zunächst gehört es zwar nur zu ihrer Definition, dass das Du am anderen Du (Ich) wirkt. Wenn sich dieses Wirken aber manifestiert (hat) und materialisiert hat – verwirklicht hat (!), ist diese Manifestation/Materialisierung/Verwirklichung beschreibbar und insofern ein Gegenstand außerhalb der Ich-Du Beziehung.

Ein von Buber genanntes Beispiel ist ein Kunstwerk – es gibt natürlich noch ein paar weitere naheliegende Gegenstände der „Schöpfung.“ Die Ich-Du-Situation ist mit diesem „Auswirken“ nicht zwingend insgesamt zu Ende – die Beziehung selbst hat sich an dieser Stelle aber aus-gewirkt – wirkt also nicht mehr auf das gleiche Ziel weiter. Das „Ver-“ in „Verwirklichung“ steht charakteristisch für das Ende, „das darüber hinaus.“

Buber schreibt: „Am Werk bedeutet Verwirklichung im einen Entwirklichung im anderen Sinn.“ und weiter: „Und die Liebe selber kann nicht in der unmittelbaren Beziehung verharren; sie dauert, aber im Wechsel von Aktualität und Latenz.“
mimi23 - 2. Feb, 21:30

Der Traum vom Paradies

Bis jetzt dachte ich (gerade noch), dass Buber die Ich-Du und die Ich-Es/Er/Sie -Beziehung als gleichwertig ansieht. Aber er wertet doch: "Jedem Du in der Welt ist seinem Wesen nach VERHÄNGT, Ding zu werden." (Hervorhebung von mir) Da klingt doch das Verhängnis durch. Ich finde ihn da sehr zwiespältig. Es beschreibt klar - und wir wissen das auch selber aus eigener Erfahrung - wir können nicht dauerhaft in der Ich-Du-Beziehung bleiben. Dabei kann Ich-Du-Beziehung nicht gelingen, wenn wir nicht auch einen reichen Schatz im Ich-Es erfahren haben. Ist das der alte Traum der Menschen nach dem Paradies?

sehen - 8. Feb, 01:12

schicksal

ja, bei buber lohnt es sich schon auf die worte zu achten. er meint das genauso, und es hat alles eine bedeutung. andererseits geht es auch nicht nur um die worte, sondern um das richtige, wahre, also mit allen zur verfuegung stehenden sinnen erfahrene (?) ganze leben - besser noch die summe der beziehung ... buber will ja in beziehung sein, mit seinem leser ...
und ich weiss nicht, ob er da wirklich eine wertung meint. wir koennen immer sagen, ja, wir sind nicht im paradies und wir trauemen vielleicht davon - aber das ist noch nicht unbedingt eine wertung. es kann auch bedeuten: es ist, was es ist ... etwas, woran wir nichts aendern koennen, uns vorgesetzt - so verstehe ich das wort verhaengt. und ein verhaengnis ist eigentlich nichts anderes, als schicksal, was wiederum das ist, was sich so gefuegt hat...
Horch - 4. Mär, 08:53

Erhellend!

"Das Es ist die Puppe, das Du der Falter. Nur daß es nicht immer Zustände sind, die einander reinlich ablösen, sondern oft ein in tiefer Zwiefalt wirr verschlungnes Geschehen."

Genau so ist es! Und nur so gibt es Sinn. Die reinliche Trennung von Du und Es mag im Buch sinnvoll sein - im Alltag durchmischt sich diese Zwiefalt ständig. Doch ist das wirklich "wirr"? Ich empfinde diese Mischung ist konstitutiv für ein erfülltes Leben, "wirr" klingt mir ein wenig zu chaotisch ...

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