Teil 1 Abschnitt 19 - Liebe ist kein Gefühl
Tja, da hätte doch beinahe jeder gedacht, Liebe sei ein Gefühl.
Sich verlieben ist ein interner Vorgang, spielt sich bei einem selbst ab, ist ein Gefühl vergleichbar mit anderen Gefühlen, die man so hat. Und das große Leiden, das oft mit dem sich Verlieben einhergeht, kommt gerade daher, dass es definitionsgemäß nichts mit inneren Vorgängen bei dem Geliebten oder gar mit "Beziehung" zu tun hat. Ich leide daher, wenn ich genau dies endlich bemerke und ich mich folgerichtig aber immer noch ich-verhaftet in meinem Ich verletzt, enttäuscht, zurückgewiesen fühle. Dabei gab es keine Grundlage "Beziehung" oder überhaupt irgendetwas anderes zu erwarten. Wenn zwei sich gleichzeitig ineinander verlieben wird es eigentlich noch gefährlicher – und es scheint mir nicht sicher, dass die Chance auf eine Beziehung wächst.
Liebe, abgegrenzt von diesem Gefühl des Verliebtseins, ist etwas völlig anderes. Sie ist, um mit dem offensichtlichsten anzufangen, schon mal nicht solchen Schwankungen unterworfen, wie (alle) Gefühle das sind. Sie ist offensichtlich sehr stark auf den anderen bezogen, wenig auf mich.
Buber beschreibt das in diesem Abschnitt sehr gut. Danach ist Liebe ist nicht im Menschen angesiedelt, sondern findet zwischen den Menschen statt. Er schreibt: "Gefühle Werden 'gehabt;' die Liebe geschieht. Gefühle wohnen im Menschen; aber der Mensch wohnt in seiner Liebe."
Dabei sei Liebe ein welthaftes Wirken. "Glaub an die schlichte Magie des Lebens ... die Wesen leben um dich her, und auf welches Du zugehst, du kommst immer zum Wesen."
Liebe war für mich bisher die umfassendere Form des Sehens. Buber fügt dem noch ein paar Dimensionen hinzu. Nach Buber ist Liebe doch etwas wenigstens zweiseitiges. Liebe ist Beziehung – damit weit mehr als Sehen. Er erklärt dann die „Ausnahmen“ damit, dass „Du“ mehr weiss als „Er/Sie/Es.“ Liebe ist Wirken – auch das ist mehr als Sehen. Liebe ist nicht esoterisch, sondern welthaft, das heißt für mich einerseits „global/allumfassend“ andererseits diesseitig/konkret. Es braucht keine andere „Magie,“ als die bereits ständige wirkende, des Lebens. Sich da einzuklinken heißt schon in seiner Liebe zu wohnen. Oder ?
Sich verlieben ist ein interner Vorgang, spielt sich bei einem selbst ab, ist ein Gefühl vergleichbar mit anderen Gefühlen, die man so hat. Und das große Leiden, das oft mit dem sich Verlieben einhergeht, kommt gerade daher, dass es definitionsgemäß nichts mit inneren Vorgängen bei dem Geliebten oder gar mit "Beziehung" zu tun hat. Ich leide daher, wenn ich genau dies endlich bemerke und ich mich folgerichtig aber immer noch ich-verhaftet in meinem Ich verletzt, enttäuscht, zurückgewiesen fühle. Dabei gab es keine Grundlage "Beziehung" oder überhaupt irgendetwas anderes zu erwarten. Wenn zwei sich gleichzeitig ineinander verlieben wird es eigentlich noch gefährlicher – und es scheint mir nicht sicher, dass die Chance auf eine Beziehung wächst.
Liebe, abgegrenzt von diesem Gefühl des Verliebtseins, ist etwas völlig anderes. Sie ist, um mit dem offensichtlichsten anzufangen, schon mal nicht solchen Schwankungen unterworfen, wie (alle) Gefühle das sind. Sie ist offensichtlich sehr stark auf den anderen bezogen, wenig auf mich.
Buber beschreibt das in diesem Abschnitt sehr gut. Danach ist Liebe ist nicht im Menschen angesiedelt, sondern findet zwischen den Menschen statt. Er schreibt: "Gefühle Werden 'gehabt;' die Liebe geschieht. Gefühle wohnen im Menschen; aber der Mensch wohnt in seiner Liebe."
Dabei sei Liebe ein welthaftes Wirken. "Glaub an die schlichte Magie des Lebens ... die Wesen leben um dich her, und auf welches Du zugehst, du kommst immer zum Wesen."
Liebe war für mich bisher die umfassendere Form des Sehens. Buber fügt dem noch ein paar Dimensionen hinzu. Nach Buber ist Liebe doch etwas wenigstens zweiseitiges. Liebe ist Beziehung – damit weit mehr als Sehen. Er erklärt dann die „Ausnahmen“ damit, dass „Du“ mehr weiss als „Er/Sie/Es.“ Liebe ist Wirken – auch das ist mehr als Sehen. Liebe ist nicht esoterisch, sondern welthaft, das heißt für mich einerseits „global/allumfassend“ andererseits diesseitig/konkret. Es braucht keine andere „Magie,“ als die bereits ständige wirkende, des Lebens. Sich da einzuklinken heißt schon in seiner Liebe zu wohnen. Oder ?
sehen - 28. Jan, 12:43
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