Eine Fundstelle: Das Du in Gewaltsituationen
Roswitha Jarman bezog sich auf Buber in einem Vortrag, den sie am 30.10. 2004 beim XII. Ökumenischen Forum im Ökumenischen Zentrum St. Stephanus zum Thema „Auf Gewaltopfer hören“ hielt. Deshalb will ich die Passage zitieren (alle Hervorhebungen von Roswitha Jarman):
„... so versuche ich, auch diesen aufflammenden Hass als Teil einer Hilflosigkeit zu verstehen, der wir mit unserem Hören begegnen können. Wenn die Qualität unseres Hörens tief ist, wenn wir in dem anderen den Bruder, das du, erkennen, dann können wir hoffen, dass auch der Hass eine Transformation erleben kann.
Auf Gewaltopfer hören, das heißt für mich auf beide, Täter und Opfer, zu hören. Es heißt eine Beziehung zu dem Menschen, mit dem wir im Gespräch stehen, aufzunehmen, im anderen das zu erleben, und so zu wissen, dass wir Teil eines Ganzen sind, und ich möchte hinzufügen, dass wir Teil einer heiligen Welt sind.
Das i c h braucht das d u, so wie das d u das i c h braucht. In so einer wahren Begegnung ist Gottesgeburt möglich.
Ich möchte mit einem Buber Wort schließen, wer mit Gott reden will, muss die Welt umarmen. Unsere Umarmung darf nicht begrenzt sein auf das Liebenswerte und Schöne, wir müssen bereit sein, die Welt, so wie sie ist, zu umarmen. Wenn wir so auf Gewaltopfer hören, reden wir mit Gott.“
Dazu fällt mir noch ein, dass es in vielen Situationen klar ist festzustellen, wer Täter und wer Opfer ist. Es gibt andere Situationen, wo das nicht immer so leicht. Manchmal sind sie auch beides (ohne dass das identisch wäre), manchmal ist der isoliert betrachtet klar als Täter auszumachende Beteiligte nach anderer Betrachtung das klare Opfer. Dabei geht es mir nicht so sehr um „Entschuldigung“ oder auch nur um Erklärung – ich will viel mehr einen weiteren (sicher nicht den gewichtigsten) Grund liefern, warum es Sinn macht, mit Tätern und Opfern zu sprechen, und nicht nur mit der einen Seite.
„... so versuche ich, auch diesen aufflammenden Hass als Teil einer Hilflosigkeit zu verstehen, der wir mit unserem Hören begegnen können. Wenn die Qualität unseres Hörens tief ist, wenn wir in dem anderen den Bruder, das du, erkennen, dann können wir hoffen, dass auch der Hass eine Transformation erleben kann.
Auf Gewaltopfer hören, das heißt für mich auf beide, Täter und Opfer, zu hören. Es heißt eine Beziehung zu dem Menschen, mit dem wir im Gespräch stehen, aufzunehmen, im anderen das zu erleben, und so zu wissen, dass wir Teil eines Ganzen sind, und ich möchte hinzufügen, dass wir Teil einer heiligen Welt sind.
Das i c h braucht das d u, so wie das d u das i c h braucht. In so einer wahren Begegnung ist Gottesgeburt möglich.
Ich möchte mit einem Buber Wort schließen, wer mit Gott reden will, muss die Welt umarmen. Unsere Umarmung darf nicht begrenzt sein auf das Liebenswerte und Schöne, wir müssen bereit sein, die Welt, so wie sie ist, zu umarmen. Wenn wir so auf Gewaltopfer hören, reden wir mit Gott.“
Dazu fällt mir noch ein, dass es in vielen Situationen klar ist festzustellen, wer Täter und wer Opfer ist. Es gibt andere Situationen, wo das nicht immer so leicht. Manchmal sind sie auch beides (ohne dass das identisch wäre), manchmal ist der isoliert betrachtet klar als Täter auszumachende Beteiligte nach anderer Betrachtung das klare Opfer. Dabei geht es mir nicht so sehr um „Entschuldigung“ oder auch nur um Erklärung – ich will viel mehr einen weiteren (sicher nicht den gewichtigsten) Grund liefern, warum es Sinn macht, mit Tätern und Opfern zu sprechen, und nicht nur mit der einen Seite.
sehen - 22. Jan, 23:43
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