Teil III - Abschnitt 16 - Woolman der religiöse Mensch ?
Ich weiss nicht, ob mir Abschnitt 16 unzugänglich ist, oder ich zu unruhig bin um ihn richtig zu lesen - oder ob er vielleicht einfach nicht viel Neues enthält.
Anscheinend setzt sich Buber mit östlichen Religionsformen seiner Vergangenheit auseinander. Jedenfalls scheinen mir seine Beschreibungen, wie „man“ vom „religiösen Menschen“ spreche, nicht einmal auf den christlichen Mensch bezogen so benutzt zu werden.
„Sozial“ will er aber offenbar sagen, ist für ihn das, was sich auf die Gemeinschaft bezieht, die sich aus Beziehung (Verbundenheit) aufbaut, während im modernen Alltag eine Gleichsetzung mit massenhaft auftretenden, aber beziehungslosen Mensch-Einheiten vorgenommen würde.
Dann geht es weiter: eine Zweiteilung des Lebens, einerseits in eine wirkliche Beziehung zu Gott und andererseits ein ES-Verhältnis zur besessenen Welt sei nicht möglich. Wer die Welt besitzt, benützt, könne Gott nicht anders, also gar nicht kennen, sei gottlos und keinesfalls „der religiöse Mensch.“ Allerdings setzt Buber dieses Welt-und-Gottes-Verhältnis wohl nicht gleich mit dem eher fernöstlichen Bild oben. Ich bin mir aber nicht sicher, ob er hier nicht doch ein oder zwei Popanze aufbaut, um auf sie besser einschlagen zu können.
Auch nach diesem aufgebauten Bild (dem ersteren), was nun von Buber weiterverfolgt wird, habe der Mensch in der Welt das seine zu tun, wenn auch ohne die Spannung zwischen sein und sollen, ohne eigenes wollen. Daraus ergäbe sich eine Unverbindlichkeit und die Nichtigkeit allen Tuns. Es bedeute sich darüber zutäuschen, Gott habe sein Welt zum Schein und den Menschen zum Taumel geschaffen – das heißt das, glaube ich, nicht unbedingt.
Die wahre Religiosität läge hingegen im Akt des vor das Angesicht treten. Nicht die Spannung zwischen sein und sollen, sondern die zwischen Welt und Gott verschwinde. Verantwortung für alles bleibt als Welteinbezogenheit im Angesicht Gottes bestehen, abersittliches urteilen entfällt. Es bleibt auch bis zum Tod immer wieder die Notwendigkeit sich zu entscheiden - Buber sagt, zum rechten Tun; ich würde sagen, vor allem immer wieder zum Du und immer wieder weg vom Es. Das ist eine Entscheidung. Das Tun, das daraus folgt, gehört dann zur Schöpfung.
Dieses Tun wächst an der Welt, wie wenn es Nichttun wäre. Damit sind wir wieder bei den östlichen Weisheiten. Andererseits sind wir vielleicht bei einem Maßstab für John Woolmans Bemühungen gegen die Sklaverei, Kriegssteuer, Menschenrechtsverletzungen und ökonomische Ungerechtigkeit. Legte sich Woolman der Welt auf ? Oft sicher ja. Insgesamt wuchs er wohl an der Welt, wie diese an ihm – das macht ihn zu einem bedeutsamen Beispiel eines religiösen Menschen.
Anscheinend setzt sich Buber mit östlichen Religionsformen seiner Vergangenheit auseinander. Jedenfalls scheinen mir seine Beschreibungen, wie „man“ vom „religiösen Menschen“ spreche, nicht einmal auf den christlichen Mensch bezogen so benutzt zu werden.
„Sozial“ will er aber offenbar sagen, ist für ihn das, was sich auf die Gemeinschaft bezieht, die sich aus Beziehung (Verbundenheit) aufbaut, während im modernen Alltag eine Gleichsetzung mit massenhaft auftretenden, aber beziehungslosen Mensch-Einheiten vorgenommen würde.
Dann geht es weiter: eine Zweiteilung des Lebens, einerseits in eine wirkliche Beziehung zu Gott und andererseits ein ES-Verhältnis zur besessenen Welt sei nicht möglich. Wer die Welt besitzt, benützt, könne Gott nicht anders, also gar nicht kennen, sei gottlos und keinesfalls „der religiöse Mensch.“ Allerdings setzt Buber dieses Welt-und-Gottes-Verhältnis wohl nicht gleich mit dem eher fernöstlichen Bild oben. Ich bin mir aber nicht sicher, ob er hier nicht doch ein oder zwei Popanze aufbaut, um auf sie besser einschlagen zu können.
Auch nach diesem aufgebauten Bild (dem ersteren), was nun von Buber weiterverfolgt wird, habe der Mensch in der Welt das seine zu tun, wenn auch ohne die Spannung zwischen sein und sollen, ohne eigenes wollen. Daraus ergäbe sich eine Unverbindlichkeit und die Nichtigkeit allen Tuns. Es bedeute sich darüber zutäuschen, Gott habe sein Welt zum Schein und den Menschen zum Taumel geschaffen – das heißt das, glaube ich, nicht unbedingt.
Die wahre Religiosität läge hingegen im Akt des vor das Angesicht treten. Nicht die Spannung zwischen sein und sollen, sondern die zwischen Welt und Gott verschwinde. Verantwortung für alles bleibt als Welteinbezogenheit im Angesicht Gottes bestehen, abersittliches urteilen entfällt. Es bleibt auch bis zum Tod immer wieder die Notwendigkeit sich zu entscheiden - Buber sagt, zum rechten Tun; ich würde sagen, vor allem immer wieder zum Du und immer wieder weg vom Es. Das ist eine Entscheidung. Das Tun, das daraus folgt, gehört dann zur Schöpfung.
Dieses Tun wächst an der Welt, wie wenn es Nichttun wäre. Damit sind wir wieder bei den östlichen Weisheiten. Andererseits sind wir vielleicht bei einem Maßstab für John Woolmans Bemühungen gegen die Sklaverei, Kriegssteuer, Menschenrechtsverletzungen und ökonomische Ungerechtigkeit. Legte sich Woolman der Welt auf ? Oft sicher ja. Insgesamt wuchs er wohl an der Welt, wie diese an ihm – das macht ihn zu einem bedeutsamen Beispiel eines religiösen Menschen.
sehen - 13. Mär, 23:23
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