Teil III, Abschnitt 14 – die zwei Arten der Einsamkeit
Kann der Verkehr mit sich selbst zu einem verkehr mit dem Geheimnis führen ? Buber könnte, nach dem gesagten, sicher sofort aufschreien: niemals. Dafür ist das Thema aber zu ernst und ist es zu offenkundig, dass wohl jeder auch schon gute "Erfahrungen" im Alleinsein hatte. Das wiedreum hat das Buch bislang auch noch nirgends ausgeschlossen.
Beziehung ist erst möglich, so Buber, wenn wir uns vom (erfahrenden, gebrauchenden) Umgang mit den Dingen lösen. Wenn das also Einsamkeit bedeutet, oder in diese Richtung führt, so ist diese nötig. Wenn sie Reinigung für den Eintritts ins Allerheiligste bedeutet - oder einfach für Beziehung, so ist sie nötig. Wer aber Beziehungen (im hier gemeinten Sinne) aufkündigt, die anderen verläßt, und das als wertvolle Einsamkeit sieht, kann an kein Geheimnis heranreichen: er ist unverbunden. Wer sich in Selbstbezogenheit feiert und meint, Gott in sich zu haben, entdeckt das gleiche "Geheimnis," wie wenn er lang genug in den Spiegel schaut - allenfalls die Eigenschaften des Spiegels. Nach Buber wohnt Gott in uns und umfaßt uns auch gleichzeitig - aber wir haben ihn nie in uns. Ein feiner - aber sehr zentraler Unterschied.
Der Verbundene bringt Gottes Wirklichkeit eine menschliche entgegen. Und das ist unsere Aufgabe - das ist das Geheimnis, in dem die Begegnung stattfindet. Und auch diese "Einsamkeit" ist nötig: Wir reden mit ihm nur, wenn es in uns nicht mehr redet. Ich würde hinzufügen: wir hören ihn nur, wenn es in uns nicht mehr redet. Aber dieses Hören ist auch die Voraussetzung des Redens in der Beziehung, von dem Buber unablässig spricht.
Beziehung ist erst möglich, so Buber, wenn wir uns vom (erfahrenden, gebrauchenden) Umgang mit den Dingen lösen. Wenn das also Einsamkeit bedeutet, oder in diese Richtung führt, so ist diese nötig. Wenn sie Reinigung für den Eintritts ins Allerheiligste bedeutet - oder einfach für Beziehung, so ist sie nötig. Wer aber Beziehungen (im hier gemeinten Sinne) aufkündigt, die anderen verläßt, und das als wertvolle Einsamkeit sieht, kann an kein Geheimnis heranreichen: er ist unverbunden. Wer sich in Selbstbezogenheit feiert und meint, Gott in sich zu haben, entdeckt das gleiche "Geheimnis," wie wenn er lang genug in den Spiegel schaut - allenfalls die Eigenschaften des Spiegels. Nach Buber wohnt Gott in uns und umfaßt uns auch gleichzeitig - aber wir haben ihn nie in uns. Ein feiner - aber sehr zentraler Unterschied.
Der Verbundene bringt Gottes Wirklichkeit eine menschliche entgegen. Und das ist unsere Aufgabe - das ist das Geheimnis, in dem die Begegnung stattfindet. Und auch diese "Einsamkeit" ist nötig: Wir reden mit ihm nur, wenn es in uns nicht mehr redet. Ich würde hinzufügen: wir hören ihn nur, wenn es in uns nicht mehr redet. Aber dieses Hören ist auch die Voraussetzung des Redens in der Beziehung, von dem Buber unablässig spricht.
sehen - 19. Dez, 17:37
Ich habe kein heftiges Problem mit dieser Stelle, es ist vielmehr so ein kleine Anfrage, die mir an dieser Stelle in den Sinn kam.