Teil III Abschnitt 12 – Beziehung und Sprache
Kosmos, Eros und Logos als Bezeichnungen für die Es-Welten, die jeweils der Beziehungswelt mit der Natur, den Menschen und den geistigen Wesenheiten gegenüberstehen. Ohne die ewige Beziehung sind diese Beziehungen nicht vorstellbar. Interessant, dass Buber wieder zu den „Sphären“ zurückkehrt, also die Beziehungen zu Natur, Menschen und geistigen Wesenheiten scharf von einander trennt. Spannend, dass er das genau und ausschließlich an der Sprache fest macht:
- mit der Natur haftet die Beziehung an der Schelle der Sprache. Wort haben (noch) keine Bedeutung, obgleich es nahe liegt nach Worten zu suchen und sie auch zu verwenden;
- mit den Menschen wird die Beziehung sprachgestaltig, Sprache wird also so wichtig, dass sie die Beziehung prägt, die Beziehung schon die Gestalt der Sprache annimmt, also wesentlich von ihr geprägt wird und sich über sie ausdrückt;
- mit den geistigen Wesenheiten ist die Beziehung sprachlos, nicht etwa spielt Sprache dort keine Rolle mehr, sondern in dieser Beziehung ist Sprache überhaupt nicht da. Aber diese Beziehung wird sprachzeugend. Es entsteht aus ihr der Drang sich auszudrücken, Sprache zu schöpfen und zu benutzen – aber nicht „in“ dieser Beziehung, sondern aus ihr heraus – also insbesondere in der Beziehung mit einem Menschen oder wohl auch in der Eswelt.
Die Wie auch immer das Verhältnis zur Sprache in den einzelnen Beziehungssphären ist, es ist Pforte in die Präsenz des Wortes. Ansprache ? Zwiesprache ?! Jedenfalls Gegenwärtigkeit, in der das Wort zum Urgrund weist. Nebenbei noch ein schönes Beispiel für den Unterscheid zwischen Stummheit und Schweigen, in deren Mitte sozusagen das liebende Sprechen des Menschen liegt.
Es sind wohl nicht so sehr die Linien der Beziehungen zu unterschiedlichen Menschen, die sich im ewigen Du treffen, es sind wohl die Linien der Beziehungen in den genannten drei unterschiedlichen Sphären, die sich dort treffen. Das erklärt mir, warum sie nicht parallel in die gleich Richtung weisen. Außerdem weist es darauf, dass das ewige Du nicht allein über die Verfolgung der Beziehungswelt einer Sphäre zu finden ist. Zumindest läßt es sich leichter ausmachen, wenn aus allen drei Spähren Linien nach „hinten“ weisen.
Schließlich: Der Mensch kann jede Beziehung der Gegenwart entheben. Ist sie nicht mehr gegenwärtig, wirksam oder wirklich, befinden wir uns wieder in der Eswelt. Aber das ist eine Fähigkeit, ein nach den vorangegangenen Abschnitten wichtiges Potential des Menschen (das ihn wohl vom Rest der Schöpfung unterscheidet).
- mit der Natur haftet die Beziehung an der Schelle der Sprache. Wort haben (noch) keine Bedeutung, obgleich es nahe liegt nach Worten zu suchen und sie auch zu verwenden;
- mit den Menschen wird die Beziehung sprachgestaltig, Sprache wird also so wichtig, dass sie die Beziehung prägt, die Beziehung schon die Gestalt der Sprache annimmt, also wesentlich von ihr geprägt wird und sich über sie ausdrückt;
- mit den geistigen Wesenheiten ist die Beziehung sprachlos, nicht etwa spielt Sprache dort keine Rolle mehr, sondern in dieser Beziehung ist Sprache überhaupt nicht da. Aber diese Beziehung wird sprachzeugend. Es entsteht aus ihr der Drang sich auszudrücken, Sprache zu schöpfen und zu benutzen – aber nicht „in“ dieser Beziehung, sondern aus ihr heraus – also insbesondere in der Beziehung mit einem Menschen oder wohl auch in der Eswelt.
Die Wie auch immer das Verhältnis zur Sprache in den einzelnen Beziehungssphären ist, es ist Pforte in die Präsenz des Wortes. Ansprache ? Zwiesprache ?! Jedenfalls Gegenwärtigkeit, in der das Wort zum Urgrund weist. Nebenbei noch ein schönes Beispiel für den Unterscheid zwischen Stummheit und Schweigen, in deren Mitte sozusagen das liebende Sprechen des Menschen liegt.
Es sind wohl nicht so sehr die Linien der Beziehungen zu unterschiedlichen Menschen, die sich im ewigen Du treffen, es sind wohl die Linien der Beziehungen in den genannten drei unterschiedlichen Sphären, die sich dort treffen. Das erklärt mir, warum sie nicht parallel in die gleich Richtung weisen. Außerdem weist es darauf, dass das ewige Du nicht allein über die Verfolgung der Beziehungswelt einer Sphäre zu finden ist. Zumindest läßt es sich leichter ausmachen, wenn aus allen drei Spähren Linien nach „hinten“ weisen.
Schließlich: Der Mensch kann jede Beziehung der Gegenwart entheben. Ist sie nicht mehr gegenwärtig, wirksam oder wirklich, befinden wir uns wieder in der Eswelt. Aber das ist eine Fähigkeit, ein nach den vorangegangenen Abschnitten wichtiges Potential des Menschen (das ihn wohl vom Rest der Schöpfung unterscheidet).
sehen - 6. Okt, 08:39
Kosmos, Eros und Logos
„In Wahrheit nämlich gibt es dem Menschen Kosmos nur, wenn das All ihm zum Haus wird mit heiligem Herd, daran er opfert; und gibt es ihm Eros nur, wenn die Wesen ihm zu Bildern des Ewigen werden und die Gemeinschaft mit ihnen zur Offenbarung;“ - kann man die Begriffe Kosmos und Eros besser auf den Punkt bringen? Herrlich!
Und für die dritte Sphäre setzt er fort: „und es gibt ihm Logos nur, wenn er das Geheimnis anspricht mit Werk und Dienst am Geist.“ Hier kann ich ihm nicht recht folgen, wahrscheinlich ist mir sein Begriff von Geist zu abstrakt. Logos hat für mich weniger etwas mit Werk und Dienst zu tun, als vielmehr etwas mit Epiphanie Gottes in konsistenten Phänomenen, also zum Beispiel dort, wo ich den Kosmos „stimmig“ erlebe. (Zugegeben, ich kann meine Heimat in den Naturwissenschaften nicht leugnen …)
Und auch der letzte Satz des Abschnitts ist wieder einer von den ganz großen: „Wenn aber die vollkommene Begegnung geschehen soll, sind die Pforten vereinigt zum Einen Tor des Wirklichen Lebens, und du weißt nicht mehr, durch welche du eingetreten bist.“
Dialog