Teil III – Abschnitt 8 (Buber ein Philosoph?)
Die religiöse Situation – das Dasein in der Präsenz. Auch hier wieder fällt es leichter, sich erst einmal über diesen Buberschen Hinweis zu freuen: Die religiöse Situation, das ist das Dasein in der Präsenz. Ja !
So, und nun, wodurch ist die gekennzeichnet ? Sie bzw. das Dasein in der präsenz ist durch eine Widersprüchlichkeit (so verstehe ich jedenfalls Antinomik), gekennzeichnet, die unauflösbar ist.
Wenn Buber dann weiter von „der These“ spricht, meint er nicht die soeben aufgestellte These über die religiöse Situation, sondern er meint, so wie ich es verstehe, jeden Satz (=These) über Gott und über das Dasein in der Präsenz.
Wer also einen Satz selbst sagt oder als richtig akzeptiert und die Gegenthese (einen gegenteilig oder anders lautenden Satz zum gleichen Thema) verwirft, wirkt gegen die geistige Grundlage, den Sinn der Situation. Dass er ihn dabei zerstört, ist eher unwahrscheinlich – aber er beschädigt sich selbst in der Situation. Wer allerdings eine Synthese zu denken versucht, der zerstöre nun wirklich den Sinn. Das liegt wohl daran, dass These und Antithese nicht künstlich sind, sondern noch aus der Beziehung mit dem ewigen Du stammen – die Synthese ist aber strukturell reine Ich-Es-Situation. Hingegen könnte der Inhalt den die Synthese hat auch etwas sagbares, nicht sinnwidriges enthalten – zu dem es dann auch eine Antithese geben mag – aber eben nicht unter dieser Voraussetzung ihres Zustandekommens.
„Der Sinn der Situation ist …“ – ich habe den Eindruck, dass wir hier einen sehr wichtigen Satz über Buber lesen, ein Selbstzeugnis seines Ringens (Jakob am Jabbok?).
Dann versucht Buber zu erklären, warum das keine Philosophie sei, wovon er spricht und wie er „arbeitet“ bzw. lebt. Die Philosophie versucht die Welt besser und besser zu verstehen – meine ich jedenfalls. Ich glaube, jeder der Aussagen über die Welt macht, wie sie ist, muss sich an dem messen lassen, was die Philosophie schon erreicht hat. Buber aber verweist auf die Ich-Es-Welt und dass daher einige Gesetze der Philosophie für ihn nicht akzeptabel sind bzw. dass er über andere, bessere Erkenntnisquellen verfügt, als die herkömmliche Philosophie. Eine ähnliche Position nimmt er in diesem Abschnitt wohl auch gegenüber der Theologie ein: er hat einfach selbst bessere Erkenntnisquellen, als Jahrhunderte der Dogmatik entwickeln konnten. Offensichtlich sehr problematisch – etwa für den Pabst.
Es gibt nur eine Welt in der wir dieses eine Leben leben und wir können uns nicht helfen, indem wir es in verschiedene Wirklichkeiten aufspalten. Insbesondere darf nicht das, was in der einen von geschaffenen, künstlichen Wirklichkeiten gilt, in der anderen nicht gelten – vor allem nicht „im wirklichen Leben.“ Sätze, die sogleich wieder an Fragen der Moral (was tun, wie richtig leben) erinnern. Es kommt auf mich an – wirklich auf mich – und zwar hier und heute. Kein Abschnitt zu einfach überlesen.
So, und nun, wodurch ist die gekennzeichnet ? Sie bzw. das Dasein in der präsenz ist durch eine Widersprüchlichkeit (so verstehe ich jedenfalls Antinomik), gekennzeichnet, die unauflösbar ist.
Wenn Buber dann weiter von „der These“ spricht, meint er nicht die soeben aufgestellte These über die religiöse Situation, sondern er meint, so wie ich es verstehe, jeden Satz (=These) über Gott und über das Dasein in der Präsenz.
Wer also einen Satz selbst sagt oder als richtig akzeptiert und die Gegenthese (einen gegenteilig oder anders lautenden Satz zum gleichen Thema) verwirft, wirkt gegen die geistige Grundlage, den Sinn der Situation. Dass er ihn dabei zerstört, ist eher unwahrscheinlich – aber er beschädigt sich selbst in der Situation. Wer allerdings eine Synthese zu denken versucht, der zerstöre nun wirklich den Sinn. Das liegt wohl daran, dass These und Antithese nicht künstlich sind, sondern noch aus der Beziehung mit dem ewigen Du stammen – die Synthese ist aber strukturell reine Ich-Es-Situation. Hingegen könnte der Inhalt den die Synthese hat auch etwas sagbares, nicht sinnwidriges enthalten – zu dem es dann auch eine Antithese geben mag – aber eben nicht unter dieser Voraussetzung ihres Zustandekommens.
„Der Sinn der Situation ist …“ – ich habe den Eindruck, dass wir hier einen sehr wichtigen Satz über Buber lesen, ein Selbstzeugnis seines Ringens (Jakob am Jabbok?).
Dann versucht Buber zu erklären, warum das keine Philosophie sei, wovon er spricht und wie er „arbeitet“ bzw. lebt. Die Philosophie versucht die Welt besser und besser zu verstehen – meine ich jedenfalls. Ich glaube, jeder der Aussagen über die Welt macht, wie sie ist, muss sich an dem messen lassen, was die Philosophie schon erreicht hat. Buber aber verweist auf die Ich-Es-Welt und dass daher einige Gesetze der Philosophie für ihn nicht akzeptabel sind bzw. dass er über andere, bessere Erkenntnisquellen verfügt, als die herkömmliche Philosophie. Eine ähnliche Position nimmt er in diesem Abschnitt wohl auch gegenüber der Theologie ein: er hat einfach selbst bessere Erkenntnisquellen, als Jahrhunderte der Dogmatik entwickeln konnten. Offensichtlich sehr problematisch – etwa für den Pabst.
Es gibt nur eine Welt in der wir dieses eine Leben leben und wir können uns nicht helfen, indem wir es in verschiedene Wirklichkeiten aufspalten. Insbesondere darf nicht das, was in der einen von geschaffenen, künstlichen Wirklichkeiten gilt, in der anderen nicht gelten – vor allem nicht „im wirklichen Leben.“ Sätze, die sogleich wieder an Fragen der Moral (was tun, wie richtig leben) erinnern. Es kommt auf mich an – wirklich auf mich – und zwar hier und heute. Kein Abschnitt zu einfach überlesen.
sehen - 3. Sep, 19:36