Teil III, Abschnitt 7
Eigentlich ist dieser Abschnitt viel zu umfangreich und inhaltsschwer, um sich hier in so knapper Form darüber austauschen zu können. Kommt vielleicht auch daher die Pause seit III.6?
Im ersten Teil unternimmt es Buber, über die christliche „Versenkungslehre“, die mystische Erfahrung, zu reflektieren. Doch die mystische Erfahrung hat sich immer der Beschreibung, der Vermittlung und vor allem der Analyse verweigert. Buber versucht es dennoch. So bleibt für mich dieser Teil blaß. Sein Reden ist genau jene „Rätselwebe“, die er just der Mystik vorwirft: „Aber größer als alle Rätselwebe an Rande des Seins ist uns die zentrale Wirklichkeit der alltäglichen Erdenstunde, mit einem Streifen Sonne auf einem Ahornzweig und der Ahnung des ewigen Du.“ – Das ist zwar sehr schön gesagt, aber ich habe meine Zweifel, ob er hier nicht die Wirklichkeit der mystischen Erfahrung unterschätzt. Diese hat immer in die Welt hineingeführt, nicht aus ihr heraus! Aber das scheint er nicht so zu sehen. So bleibt mir sein Bild einer weltfernen abendländischen „Versenkungslehre“ suspekt.
Weiter unten im Abschnitt, im Zwiegespräch mit Buddha, bewegt er sich deutlich sicherer. Beim Lesen hatte ich den Eindruck, daß er, obwohl er oben diffus-unorientiert in der christlichen Mystik begann, nun doch sehr zielsicher voranstrebt. Seine behutsamen Überlegungen zum Buddhismus und besonders zum Rad der Wiedergeburten resonieren sehr in mir.
Immer wieder spannende Aussagen in einer kraftvollen Sprache:
„Dem unschiedlichen Geheimnis unschiedlich gegenüberstehen ist die Urbedingung des Heils.“ (Was „die Urbedingung des Heils“ ist, gehört wohl nicht zu dem Wissen, das Menschen zugemessen ist. Ich wäre hier vorsichtiger!)
„Nur wer an die Welt glaubt, bekommt es mit ihr selbst zu tun; und gibt er sich dran, kann er auch nicht gottlos bleiben. Lieben wir die wirkliche, die sich nie aufheben lassen will, nur wirklich in all ihrem Grauen, wagen wir es nur, die Arme unseres Geistes um sie zu legen: und unsre Hände begegnen den Händen, die sie halten.“
Im ersten Teil unternimmt es Buber, über die christliche „Versenkungslehre“, die mystische Erfahrung, zu reflektieren. Doch die mystische Erfahrung hat sich immer der Beschreibung, der Vermittlung und vor allem der Analyse verweigert. Buber versucht es dennoch. So bleibt für mich dieser Teil blaß. Sein Reden ist genau jene „Rätselwebe“, die er just der Mystik vorwirft: „Aber größer als alle Rätselwebe an Rande des Seins ist uns die zentrale Wirklichkeit der alltäglichen Erdenstunde, mit einem Streifen Sonne auf einem Ahornzweig und der Ahnung des ewigen Du.“ – Das ist zwar sehr schön gesagt, aber ich habe meine Zweifel, ob er hier nicht die Wirklichkeit der mystischen Erfahrung unterschätzt. Diese hat immer in die Welt hineingeführt, nicht aus ihr heraus! Aber das scheint er nicht so zu sehen. So bleibt mir sein Bild einer weltfernen abendländischen „Versenkungslehre“ suspekt.
Weiter unten im Abschnitt, im Zwiegespräch mit Buddha, bewegt er sich deutlich sicherer. Beim Lesen hatte ich den Eindruck, daß er, obwohl er oben diffus-unorientiert in der christlichen Mystik begann, nun doch sehr zielsicher voranstrebt. Seine behutsamen Überlegungen zum Buddhismus und besonders zum Rad der Wiedergeburten resonieren sehr in mir.
Immer wieder spannende Aussagen in einer kraftvollen Sprache:
„Dem unschiedlichen Geheimnis unschiedlich gegenüberstehen ist die Urbedingung des Heils.“ (Was „die Urbedingung des Heils“ ist, gehört wohl nicht zu dem Wissen, das Menschen zugemessen ist. Ich wäre hier vorsichtiger!)
„Nur wer an die Welt glaubt, bekommt es mit ihr selbst zu tun; und gibt er sich dran, kann er auch nicht gottlos bleiben. Lieben wir die wirkliche, die sich nie aufheben lassen will, nur wirklich in all ihrem Grauen, wagen wir es nur, die Arme unseres Geistes um sie zu legen: und unsre Hände begegnen den Händen, die sie halten.“
Horch - 17. Aug, 10:11