Buber und Freunde


Buber , Martin
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Muth, Cornelia
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Mittwoch, 26. Januar 2005

Ich und Du im Buch über Ich und Du

Folgendes Buber Zitat und weiteren Text fand ich in dem Artikel von Reichert (links unter Buber und Freunde). Bubers "Ich und Du" erhebt den Anspruch in dialogischer Haltung geschrieben
zu sein. Das ist hoch gegriffen (Text und Praxis sind selten nah beieinander) und ein ungewöhnlich spannender Test, denn der Leser tritt damit zwangsläufig in eine Beziehung ein. Welche genau das ist, hängt sicher von vielen Umständen ab. Ein "Beweis" ist damit also nicht verbunden. Interessante Überlegung: Beweise gehören wohl sicher nicht in den Bereich der Ich-Du Situation ...

Hier also der Text:

"Ich zeuge für Erfahrung und appelliere an Erfahrung. […] Ich sage zu dem, der mich hört: ‘Es ist deine Erfahrung. Besinne dich auf sie, und worauf du dich nicht besinnen kannst, wage, es als Erfahrung zu erlangen.’" (Antwort, S. 593) – "Letzten Endes appelliere ich […] an das wirkliche und mögliche Leben meines Lesers. Die Intention meiner Schriften ist wirklich eine ganz intim dialogische." (Brief an Malcolm L. Diamond vom 19. 9. 1957; Briefwechsel Bd. III, S. 438)

Für die Buber-Lektüre bedeutet dies: Man muss immer diese Intention im Blick haben. Wenn man sich auf die Begriffe und eine Analyse ihrer Bedeutung konzentriert und so die Bedeutung der Texte zu fassen versucht – ein bei philosophischen Texten normalerweise sinnvolles Verfahren –, wird man Buber nicht verstehen bzw. missverstehen. Jochanan Bloch (Die Aporie des Du) kennzeichnet Bubers Sprechen als Sprechen in "Ab-stoßworten" (S. 223), das in seinen Begriffen das Gemeinte nicht wirklich begreifen könne; diese Worte zeigten lediglich in eine Richtung, man müsse sich von ihnen "je-weils in die wortlos zu vergegenwärtigende Gegenwart abstoßen" (ebd.). Wer mit der Buber-Lektüre beginnt, etwa mit seinem grundlegenden Buch Ich und Du, sollte nicht versuchen, jeden Satz zu verstehen (eine begriffliche Bedeutung festzulegen) und sich daraus im Verlauf des Lesens Stück um Stück die Bedeutung des Ganzen zusammensetzen. Es ist vielmehr wichtig, Sätze "unver-standen" (nicht eingeordnet) stehenlassen zu können und weiterzulesen; der "Sinn" des Ganzen ist eigentlich in jeder Aussage enthalten, aber das einzelne ist nur von diesem Sinn her verständlich. Man kann dieser Paradoxie bei Buber nicht entgehen.

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