Buber und Freunde


Buber , Martin
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Muth, Cornelia
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Mittwoch, 19. Januar 2005

1. Teil, 10. Abschnitt – Der Baum

Das ist schon einer der schönsten Abschnitte des ersten Teils: Beziehung veranschaulicht am Beispiel des Baums. Das ist mir eingängig – ich kenn zauberhafte Momente im Angesicht eines Baums.

Buber erklärt gut, was alles n i c h t Beziehung ist:
- auch wenn ich noch so sehr, noch so ganz sein Bild aufnehme – das ist einseitig, das ist nicht Beziehung,
- auch wenn ich ihn als Bewegung verspüre, das kann sehr schöne Gefühle in mir hervorrufen oder anderes in mir auslösen – aber es bleibt (allein) in mir und ist daher nicht Beziehung
- auch wenn ich ihn genauer beobachte (Erfahrung ...) oder in irgendeiner Weise abstrahiere entsteht nichts von Beziehung – sondern Gegenstand und die Ich-Es Situation.

Es könnte mir aber passieren, so Buber, dass ich in die/eine Beziehung zu ihm eingefaßt werde. Dann ist er kein Es mehr, sondern wird zum Du. In der Folge ist er dann nicht mehr Zahl, Maß oder groß, grün ... All das bleibt er, aber all das und alles andere auch.

Die spannende Frage, die sich für mich daraus ergibt ist: wenn ich all diese Erfahrungen, all dieses Wissen aus der Ich-Es Situation habe und behalte, es auch keinesfalls vergessen muss, was passiert dann damit in der Beziehung, in der Ich-Du Situation ? Wird es unwichtig (für den Moment) ? Buber schreibt, es wäre alles „mit darin, ununterscheidbar vereinigt.“ Danach wäre es wohl weder unwichtig, noch vergessen, aber auch nicht wichtig und präsent, sondern aufgegangen als Mitbewußtsein in dem umfassenderen Bewußtsein der Ich-Du Situation.

Ob der Baum (oder was auch immer das Du der Ich-Du Situation ist) ein Bewußtsein hat, spielt keine Rolle in dieser Situation, da diese Frage schon wieder zur Ich-Es Situation gehört. In der Beziehung begegnet mir nicht die Seele des Baums und auch kein anderer Teil, sondern er selber.

Dieses allumfassende macht Beziehung aus – und die Gegenseitigkeit. Buber sagt dazu: Kein Eindruck ist der Baum, kein Spiel meiner Vorstellungswelt, kein Stimmungswert, sondern er leibt mir gegenüber und hat mit mir zu schaffen, wie ich mit ihm – nur anders.

Was sagst Du dazu ? Was leibt Dir gegenüber und hat mit Dir zu schaffen, wie Du mit ihm – nur anders ... ?

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