Buber (1878 in Wien, am 13.06. 1965 in Jerusalem)
- der Entdecker der Zwischenmenschlichkeit
- der Erforscher der philosophisch nicht fassbaren Kategorie „Zwischen“
- der utopische Sozialist zwischen gemeinschaftlicher Gesellschaft und Staat
- der Freund (und auch Schüler) von Gustav Landauer
- der geistige Vater der Gestalttherapie
- der Übersetzer des Alten Testaments nach der besten hebräischen Überlieferung seiner Gestalt und seines Stils nach ins Deutsche (1925-1961)
- der Übersetzer und Herausgeber der chassidischen Erzählungen
- setzte sich im Sinne seines „Ich und Du“ für eine Versöhnung von Juden und Deutschen und von Juden und Arabern ein
- Wandler auf den Pfaden in Utopia und Kibbuznik.
Seine Frage ist, ob die zwischenmenschliche Kommunikation etwas mit der Kommunikation zwischen Mensch und Gott zu tun hat. Im Ergebnis bejaht er das in dem Sinne, dass diese Kommunikationen sich bedingen.
Ein paar Thesen:
- auf die Urverbundenheit folgt das sich Distanzieren, darauf die Aufnahme von Beziehung (ohne Hierarchie, ohne bestimmte zeitliche Abfolge, wohl aber zyklisch)
- das „Zwischen“ ist die Urkategorie. Begegnung, Gespräch, Dialog sind letztlich der Verfügbarkeit und Machbarkeit der Teilnehmer entzogen, denn z.B. ein Gespräch baut sich vom „Zwischen“ her auf. Die Personen treten in die Wirklichkeit der Beziehung ein, weil sie die Beziehung verwirklichen.
- So realisiert sich Zwischenmenschlichkeit durch die Menschen, wird aber durch das „Zwischen“ konstituiert.
- Du zu jemand sagen heißt: ihn anerkennen, Gemeinschaft mit ihm anfangen, das Zwischen verwirklichen ...
- Durch das gegenseitige sich Wahrnehmen der Menschen im Dialog realisieren sie das, was Buber die Wahrheit nennt: die Treue der Menschen zum Menschen.
- Deshalb gibt es für Buber vornehmlich ein Tun der Wahrheit. Mit ihm übernimmt der Mensch seine Verantwortung gegenüber dem unbedingten Anspruch des Zwischen an ihn.
Gott ist immer schon da. Er ist die ewige Gegenwärtigkeit des Du und des Zwischen. Es ist der Mensch, der in die Wirklichkeit Gottes eintreten muss; es ist der Mensch, der an Gottes Gegenwart teilnehmen muss. Allerdings nicht so, dass der Mensch über, unter oder gar jenseits der Welt Gott begegnen könnte. Gott kann der Mensch nur in der Welt, ja durch sie treffen, nicht indem er die Welt verläßt, sondern indem er sie verwirklicht.
In einer Zeit in der das Haben bestimmend sei, habe er die Aufgabe, den Primat des dialogischen Seins verstärkt und eben einseitig herauszustellen.
Unsere Quäkergesprächsrunde im Internet:
http://buber.twoday.net
sehen - 1. Mär, 18:35